
Der perfekte Fuck-Up
Dein Großsegel reißt. Ja, nicht cool. Gar nicht cool. Aber jetzt stell dir mal den perfekten Fuck-Up vor. Das war er. Wir hatten Sonnenschein, kaum Wind, es war tags und ich hatte gerade 2 Stunden geschlafen als ich ein „Scheiße“ vernahm. Darauf folgte ein „Scheiße, das Groß ist gerissen“. Manch eine oder einer hat eventuell auf Vesselfinder unseren dezent abrupten U-Turn mitverfolgt. Sieht nicht gut aus, war aber nur ein perfekter Fuck-Up. Wir kennen das doch alle, es ist nachts, es regnet, alle schlafen, zu viel Wind, man fährt eine krasse Halse und DANN reißt das Groß und bis man überhaupt verstanden hat was los ist reißt es noch weiter und es ist kein Hafen weit und breit und und und. Das ist ein normaler Fuck-Up. Unser perfekte Fuck-Up passierte kurz nach Chebourg, ein Hafen am Cap de Le Hague, von dem irgendwie in allen Häfen alle sprechen, also drehten wir schnell um und fuhren ein (waren noch bei Tageslicht fest, ist das nicht perfekt?). Es war dann zwar Sonntag, aber im Hafen sitzen drei Segelmacherein. Ein weiteres perfektes Detail in unserem perfekten Fuck-Up. Wir sind nun heute morgen schnell hin zu der am chaotisch aussehendsten Segelmacherei (dachten, die können uns vielleicht am ehesten noch schnell drannehmen). Und siehe da, der Segelmacher hat gleich gesagt „pas de probleme“, er hat kurz auf den Tidenkalender geguckt und uns zwei Stunden später das Segel fertig gemacht. Statt der angekündigten 100 euro hat er nur 60 genommen – wenn das nicht perfekt ist!
Uwe rödelt gerade weiter an Deck rum, während neben mir die Ratatouille und das Chilli köcheln. Die Sonne scheint. Die gute Laune ist wieder hergestellt und gleich kippt die Tide Richtung Loctudy. Was wollen wir mehr?
Wonnemonat Mai
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