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Flussfahrt

Vor einigen Tagen bin ich doch einmal den Guadiana hochgefahren. 25 Meilen Flussfahrt, kein Wind, die Tide schiebt mit, gemütlich geht es voran. An der Brücke wirft man eine skeptischen Blick nach oben, aber natürlich passt es. 20 Meilen sind es bis Alcoutim auf der portugiesischen Seite und Sanlucar de Guadiana auf der Spanischen. Dort soll sich der Seglerhotspot des Flusses befinden. Ein Engländer den ich in Ayamote traf empfahl mir noch 5 Meilen weiter zu fahren. Am Ribeira de Vascao wäre ein guter Ankerplatz. Ich folgte seinem Rat.

Wie ausgestorben liegt der Fluß vor mir. Das einzige Leben welches ich sehe sind Schafe und Ziegen. Es gibt einzelne Häuser links und rechts aber kein Mensch lässt sich blicken. Grüne Büsche und auch Bäume am Ufer und auf den Hügeln aber alles Gras ist braun und tot.

Schon kurz hinter der Brücke liegen die ersten Segelboote vor Anker. Manchmal sind es sogar kleine Ankerfelder, vor und hinter Alcoutim sogar ein Großes. Aber was für ein Anblick. Begrabene Träume auf schwimmenden Booten. Abblätternde Farbe, zerrissene Sonnensegel und angeschlagene Segel die beim ersten Setzen auseinanderfallen werden. Viele Boote denen man ansieht das der Plan ein Anderer gewesen ist. Ausgerüstet mit Windfahnenanlagen, Maststufen, Solar- und Windanlagen. Jetzt liegen sie hier im Fluß, es kostet kein Liegegeld, mit dem Dinghi kann man das Notwendigste einkaufen und ansonsten warten. Auf was? Auf den Booten ist kein Mensch zu sehen, zu heiß für irgendeine Bewegung.

Bei Alcoutim herrscht mehr Leben. Zwei Waterbikes preschen freundlich winkend an mir vorbei. Auf den Booten bewegen sich Menschen. Auf der linken wie der rechten Seite gibt es je einen Steg, Cafe und Restaurant. Hier ist der Treffpunkt für alle die „mal“ den Fluß befahren. Ich fahre weiter, fünf Meilen und der Anker fällt.

Fast kippe ich um, Kreislauf, schwarz vor Augen. Die knapp 11m bis zum Ankerkasten sind verdammt weit. Ja Yona, ich habe unterwegs auch Wasser getrunken. Die Luft steht. Hier überstehe ich keine Nacht und keinen Tag. Ab in das Dinghi, Beweisphotos machen, Anker auf. Rückfahrt zur Mündung.

2 Kommentare

  • Heike

    Na, da ist aber viel passiert seit letztem Sonntag. So viel erleb ich in einer Woche nicht. Schön, dass Du uns so auf dem Laufenden hältst. Bin gespannt, was als Nächstes kommt.

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